Das zweite Buch der Makkabäer, 11

Revidierte Einheitsübersetzung 2016

1 Der Reichsverweser Lysias, des Königs Vormund und Verwandter, war über diese Ereignisse sehr verärgert.

2 Er zog daher in kürzester Zeit an die achtzigtausend Mann zusammen, dazu seine ganze Reiterei, und marschierte gegen die Juden. Er hatte vor, aus der Stadt Jerusalem eine griechische Siedlung zu machen,

3 das Heiligtum ebenso wie die anderen Kultstätten der Völker zu besteuern und das Amt des Hohepriesters jedes Jahr für Geld auszuschreiben.

4 Doch rechnete er überhaupt nicht mit der Macht Gottes, sondern war seiner Sache völlig sicher wegen der Zehntausenden von Fußtruppen, der Tausenden von Reitern und wegen seiner achtzig Elefanten.

5 Er drang in Judäa ein, rückte vor die Festung Bet-Zur, die hundertfünfzig Stadien von Jerusalem entfernt liegt, und bestürmte sie.

6 Als die Leute des Makkabäers von der Belagerung der Festung erfuhren, flehten sie mit dem ganzen Volk unter Klagen und Weinen den Herrn an, er möge doch einen guten Engel schicken, um Israel zu retten.

7 Der Makkabäer griff als Erster nach den Waffen und hielt eine anfeuernde Rede an die anderen: Sie sollten, zusammen mit ihm, die Gefahr auf sich nehmen und ihren Brüdern zu Hilfe eilen. Geschlossen und voll Kampfesmut brachen sie auf.

8 Sie waren noch in der Nähe von Jerusalem, da erschien an ihrer Spitze ein Reiter in leuchtend weißem Gewand, der eine goldene Bewaffnung schwenkte.

9 Gemeinsam priesen sie alle den barmherzigen Gott und ihr Mut wurde so groß, dass sie bereit gewesen wären, nicht nur Menschen, sondern auch die wildesten Tiere und eiserne Mauern zusammenzuschlagen.

10 Sie rückten mit ihrem himmlischen Bundesgenossen, zum Kampf bereit, vor; denn der Herr hatte Erbarmen mit ihnen.

11 Sie stürzten sich wie Löwen auf die Feinde und erschlugen elftausend von ihnen, dazu sechzehnhundert Reiter. Alle Übrigen jagten sie in die Flucht;

12 die meisten davon waren verwundet und konnten nur das nackte Leben retten. Auch Lysias selbst rettete sich nur durch schimpfliche Flucht.

13 Da Lysias jedoch nicht ohne Verstand war und über die erlittene Niederlage nachdachte, begriff er, dass die Hebräer unbesiegbar waren, weil der mächtige Gott auf ihrer Seite kämpfte.

14 Darum sandte er Unterhändler, die auf einen Friedensvertrag drängen und jeder annehmbaren Bedingung zustimmen sollten; er ließ sagen, er wolle auch dem König sehr zureden, mit ihnen Freundschaft zu schließen.

15 Der Makkabäer ging auf alle Vorschläge des Lysias ein, weil er auf den Nutzen bedacht war. Alle Forderungen, die er für die Juden stellte und dem Lysias schriftlich vorlegte, nahm der König an.

16 Lysias schrieb an die Juden einen Brief, der folgenden Inhalt hatte: Lysias grüßt das jüdische Volk.

17 Eure Abgesandten Johanan und Abschalom haben euer Antwortschreiben vorgelegt, das unten beigefügt ist, und mich gebeten, die darin geäußerten Forderungen zu genehmigen.

18 Was in die Zuständigkeit des Königs fällt, habe ich ihm dargelegt; er ist auf jede annehmbare Bedingung eingegangen.

19 Wenn ihr weiterhin die Politik der Regierung wohlwollend aufnehmt, werde ich mich bemühen, zu eurem Wohl zu wirken.

20 Was die Einzelheiten betrifft, habe ich euren und meinen Unterhändlern aufgetragen, mit euch zu verhandeln.

21 Lebt wohl! Im Jahr 148, am Vierundzwanzigsten des Monats Dioskorus.

22 Im Brief des Königs stand dies: König Antiochus grüßt seinen Bruder Lysias.

23 Nachdem unser Vater zu den Göttern hinübergegangen ist, wollen wir, dass die Untertanen des Reichs ungestört ihren Beschäftigungen nachgehen können.

24 Andererseits haben wir erfahren, dass die Juden mit der von meinem Vater gewünschten Übernahme griechischer Sitten nicht einverstanden sind, es vielmehr vorziehen, auf ihre eigene Art zu leben, und verlangen, dass man ihnen wieder gestattet, ihren Gesetzen zu folgen.

25 Wir beschließen darum, dass auch dieses Volk ungestört bleibt, und verfügen, dass man ihnen ihr Heiligtum zurückgibt und dass sie ihr Leben so einrichten können, wie es schon zur Zeit ihrer Vorfahren Brauch war.

26 Du wirst nun am besten zu ihnen Gesandte schicken und ihnen die Hand zum Frieden reichen, damit sie die Grundlinien unserer Politik erkennen, Vertrauen fassen und ihre Angelegenheiten zu ihrer Zufriedenheit regeln können.

27 Der Brief des Königs an das Volk lautete so: König Antiochus grüßt den Rat der Juden und alle übrigen Juden.

28 Wir hoffen, dass es euch gut geht; auch wir erfreuen uns guter Gesundheit.

29 Menelaus hat uns wissen lassen, dass ihr in euer Eigentum zurückkehren wollt.

30 Jedem also, der bis zum dreißigsten Tag des Monats Xanthikus heimkehrt, wird Friede angeboten mit der Zusicherung,

31 dass die Juden ihre gewohnten Speisevorschriften und Gesetze befolgen dürfen; keiner von ihnen darf dabei irgendwie belangt werden für Vergehen, die er in Unkenntnis der Verhältnisse begangen hat.

32 Ich habe Menelaus zu eurer Beruhigung zu euch geschickt.

33 Lebt wohl! Im Jahr 148, am Fünfzehnten des Monats Xanthikus.

34 Auch die Römer schickten ihnen einen Brief; er hatte folgenden Inhalt: Die römischen Gesandten Quintus Memmius und Titus Manius grüßen das Volk der Juden.

35 Auch wir sind einverstanden mit den Bedingungen, die Lysias, der Verwandte des Königs, euch zugestanden hat.

36 Lasst uns die Vorschläge, die er dem König unterbreiten will, zukommen, sobald ihr sie geprüft habt, damit wir eure Sache vortragen können, wie es für euch am günstigsten ist; wir sind nämlich auf dem Weg nach Antiochia.

37 Teilt uns deswegen auch umgehend durch Boten eure Meinung darüber mit!

38 Lebt wohl! Im Jahr 148, am Fünfzehnten des Monats Xanthikus.




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Kapitel 11 von 2 Maccabees berichtet über den von Judas Macabeu angeführten Sieg der Armee gegen die Streitkräfte des babylonischen Generals Nicanor, der in Judäa eingedrungen war, um den Tempel Jerusalems zu zerstören. Die folgenden Verse wurden für den Umgang mit Themen im Zusammenhang mit dieser Episode von Kampf und Sieg ausgewählt:

1 Samuel 17:47: "Und all diese Gemeinde wird wissen, dass der Herr nicht mit dem Schwert und dem Speer rettet; denn der Herr ist Krieg, und er wird dir in unsere Hand ergeben." Diese Passage ist eine Glaubenserklärung von David, die der Kraft Gottes vertraut, die riesige Goliath zu besiegen. Dieser Glaube an Gott und sein Schutz wird von Judas Macabeu und seiner Armee geteilt, die wissen, dass sein Sieg nicht nur von seiner militärischen Fähigkeiten abhängt, sondern auch von göttlicher Hilfe.

Psalm 20:7: "Einige vertrauen Autos, einige in Pferden, aber wir werden den Namen des Herrn unseres Gottes erwähnen." Diese Passage unterstreicht die Bedeutung des Vertrauens in Gott inmitten von Schlachten. Während andere Völker seiner militärischen Macht vertrauten, setzten Judas Macabeu und seine Soldaten sein Vertrauen in Gott und seinen Schutz.

Psalm 144:1: "Gesegnet sei der Herr, mein Felsen, der meine Hände für den Kampf und meine Finger zum Krieg lehrt." Diese Passage unterstreicht die Bedeutung der Vorbereitung und Ausbildung für den Krieg. So wie der Psalmist seine Fähigkeiten im Kampf auf Gottes Lehre zuschreibt, bereiten sich Judas Macabeu und seine Soldaten auf den Kampf vor und haben göttliche Hilfe, um den Sieg zu erringen.

Jesaja 31:5: "Wenn Vögel fliegen, wird der Herr auch vor Gastgebern nach Jerusalem schützen; schützen, er wird auch befreien und retten, übergehen, sich befreien." Diese Passage ist ein Versprechen des göttlichen Schutzes auf Jerusalem. Judas Macabeu und seine Armee kämpfen darum, den Tempel Jerusalems zu verteidigen und sein Volk vor ausländischen Invasoren zu schützen.

Joshua 10:25: "Joshua sprach zu ihnen, fürchtete sich weder fürchten noch Angst; streben und haben guten Mut, denn der Herr wird alle Ihre Feinde gegen den Kämpfe machen." Diese Passage ist eine Botschaft der Ermutigung und des Mutes für die Soldaten von Judas Macabeu. So wie Joshua seine Männer ermutigte, im Kampf gegen die Feinde Israels stark und mutig zu sein, inspiriert Judas Macabeu seine Soldaten, mit Entschlossenheit und Glauben an den Sieg zu kämpfen.


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