Das zweite Buch der Makkabäer, 6

Revidierte Einheitsübersetzung 2016

1 Nicht lange darauf schickte der König einen alten Athener; der sollte die Juden zwingen, die Gesetze ihrer Väter aufzugeben und ihr Leben nicht mehr durch Gottes Gesetze lenken zu lassen.

2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem schänden und ihn Zeus, dem Herrscher des Olymp, und den Tempel auf dem Berg Garizim Zeus, dem Hüter des Gastrechts, weihen, was mit der gastfreundlichen Art der Einwohner jenes Ortes in Einklang stand.

3 Der Ansturm der Bosheit war kaum zu ertragen und allen ein Grauen.

4 Denn die Heiden erfüllten das Heiligtum mit wüstem Treiben und mit Gelagen. Sie gaben sich mit Dirnen ab und ließen sich in den heiligen Vorhöfen mit Frauen ein. Auch brachten sie vieles hinein, was nicht hineingehörte.

5 Auf dem Altar häuften sich die unerlaubten, vom Gesetz verbotenen Gaben.

6 Man konnte weder den Sabbat halten noch die alten Feste begehen, ja, man durfte sich überhaupt nicht mehr als Jude bekennen.

7 Zu ihrer Erbitterung mussten die Einwohner sich am monatlich begangenen Geburtstag des Königs zum Opfermahl führen lassen und am Fest der Dionysien zwang man sie, zu Ehren des Dionysos mit Efeu bekränzt in der Prozession mitzugehen.

8 Auf Befehl des Ptolemäus aber erging ein Erlass an die benachbarten griechischen Städte, sie sollten mit den Juden ebenso verfahren und Opfermahlzeiten veranstalten.

9 Wer sich aber nicht entschließen wolle, zur griechischen Lebensweise überzugehen, sei hinzurichten. Da konnte man nun das Elend sehen, das hereinbrach.

10 Man führte nämlich zwei Frauen vor, die ihre Kinder beschnitten hatten. Darauf hängte man ihnen die Säuglinge an die Brüste, führte sie öffentlich in der Stadt umher und stürzte sie dann von der Mauer.

11 Andere waren in der Nähe zusammengekommen, um heimlich in Höhlen den Sabbat zu begehen. Sie wurden an Philippus verraten, und da sie sich wegen der Würde des heiligen Tages scheuten, sich zu wehren, wurden sie alle zusammen verbrannt.

12 An dieser Stelle möchte ich die Leser des Buches ermahnen, sich durch die schlimmen Ereignisse nicht entmutigen zu lassen. Sie mögen bedenken, dass die Strafen unser Volk nicht vernichten, sondern erziehen sollen.

13 Denn wenn die Sünder nicht lange geschont, sondern sofort bestraft werden, ist das ein Zeichen großer Güte.

14 Bei den anderen Völkern wartet der Herr geduldig, bis das Maß ihrer Sünden voll ist; dann erst schlägt er zu. Mit uns aber beschloss er, anders zu verfahren,

15 damit er uns nicht am Ende verurteilen müsse, wenn wir es mit unseren Sünden bis zum Äußersten getrieben hätten.

16 Daher entzieht er uns nie sein Erbarmen, sondern erzieht sein Volk durch Unglück und lässt es nicht im Stich.

17 Das soll uns zur Beherzigung gesagt sein. Nach dieser kurzen Abschweifung aber wollen wir mit der Erzählung fortfahren.

18 Unter den angesehensten Schriftgelehrten war Eleasar, ein Mann von schon hohem Alter und sehr edlen Gesichtszügen. Man sperrte ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.

19 Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor, ging freiwillig auf die Folterbank zu

20 und spuckte das Fleisch wieder aus, wie es jemand tun musste, der sich standhaft wehrte zu essen, was man nicht essen darf, auch nicht aus Liebe zum Leben.

21 Die Leute, die mit dem gesetzwidrigen Opfermahl beauftragt waren und den Mann von früher her kannten, nahmen ihn heimlich beiseite und redeten ihm zu, er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe, und es selbst zubereiten. Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse, wie es der König befohlen habe.

22 Wenn er es so mache, entgehe er dem Tod; weil sie alte Freunde seien, würden sie ihn menschlich behandeln.

23 Er aber fasste einen edlen Entschluss, wie es sich gehörte für einen Mann, der so alt und wegen seines Alters angesehen war, in lange bewährter Würde ergraut, der von Jugend an aufs Vorbildlichste gelebt und - was noch wichtiger ist - den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen gehorcht hatte. So erklärte er ohne Umschweife, man solle ihn ruhig zur Unterwelt schicken.

24 Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele junge Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen.

25 Wenn ich jetzt heuchelte, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, leitete ich sie irre, brächte meinem Alter aber Schimpf und Schande.

26 Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick einer Strafe von Menschen entziehen; doch nie, weder lebendig noch tot, werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.

27 Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben und mich so meines Alters würdig zeigen.

28 Der Jugend aber hinterlasse ich ein edles Beispiel, wie man mutig und in edler Haltung für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze eines guten Todes stirbt. Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.

29 Da schlug die Freundlichkeit, die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten, in Feindschaft um; denn was er gesagt hatte, hielten sie für Wahnsinn.

30 Als er unter Schlägen in den Tod ging, sagte er stöhnend: Der Herr weiß in seiner heiligen Erkenntnis, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet Qualen unter den Schlägen, meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.

31 Auf solche Weise starb er; durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend, sondern den meisten aus dem Volk ein Beispiel für edle Gesinnung und ein Denkmal der Tugend.




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Kapitel 6 von 2 Makkabäer berichtet über die Verfolgung der Juden von König Antiochus Epiphanes, der die Praxis des Judentums verbot und verlangte, dass die Juden die griechischen Götter verehren. Darüber hinaus wurden viele Juden gefoltert und getötet, weil sie sich geweigert hatten, den Befehlen des Königs zu befolgen. Im Folgenden finden Sie fünf Verse zu diesem Thema:

2 Makkabäer 6:9: "Wer sich nicht der Anordnung des Königs unterzogen, würde zum Tode verurteilt." Dieser Vers zeigt die Grausamkeit von König Antiochus Epiphanius, der drohte, diejenigen zu töten, die seinen Befehlen nicht befolgten.

2 Makkabäer 6:12: "Es kam vor, dass einige Männer in der Nähe des Sees, die sich weigerten, sich selbst zu kontaminieren, verhaftet und zum König gebracht wurden." Dieser Vers zeigt den Mut derer, die es vorzogen, die Gesetze Gottes nicht zu gehorchen.

2 Makkabäer 6:18: "Er befahl, seine Zungen zerrissen, seine haarigen Leder zerrissen und die Fingerspitzen schneiden." Dieser Vers beschreibt die grausame Folter, die die Juden unter ihrem Glauben litten.

2 Makkabäer 6:30: "Als er unter den Schlägen sterben, seufzte er tief und sagte:„ Der Herr, der Herr wegen seiner heiligen Wissenschaft, weiß perfekt, dass ich, obwohl ich dem Tod entkommen konnte, grausamer Schmerz in meinem ausgesetzt bin Der Körper, unter dem Mörder der Henker, aber in meiner Seele freue ich mich über die Hoffnung, dass ich eines Tages der Herr Raseth mich habe. ' Dieser Vers zeigt den Glauben und den Mut derjenigen, die im Namen ihrer Religion gestorben sind.

2 Makkabäer 6:31: "Nach diesen Worten ergab er sich mit seiner ganzen Seele zu Tode, ließ in seinem Martyrium ein Modell des Mutes und wartete auf den Herrn auf die Versöhnung mit seinen Brüdern." Dieser Vers betont die Bedeutung des Mutes und des Glaubens an schwierige Zeiten und Vertrauen in Gott, selbst im Angriff des Todes.


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