1. Wenn du das Gastmahl leitest, überheb dich nicht, / sei unter den Gästen wie einer von ihnen! Sorg erst für sie, dann setz dich selbst, / trag erst auf, was sie brauchen, dann lass dich nieder,

2. damit du dich über sie freuen kannst / und für dein gutes Benehmen Beifall findest.

3. Ergreife das Wort, alter Mann, denn dir steht es an. / Doch schränke die Belehrung ein / und halte den Gesang nicht auf!

4. Wo man singt, schenk nicht kluge Reden aus! / Was willst du zur Unzeit den Weisen spielen?

5. Ein Rubin an goldenem Geschmeide, / das ist ein schönes Lied beim Weingelage.

6. Ein Smaragdsiegel in goldener Fassung, / das ist ein Gesang bei köstlichem Wein.

7. Als Jüngerer ergreife das Wort nur, wenn du musst, / wenn man dich nachdrücklich zwei- oder dreimal auffordert.

8. Dräng die Worte zusammen, fasse dich kurz, / sei wie einer, der etwas weiß, aber auch schweigen kann.

9. Im Kreis der Vornehmen überheb dich nicht, / behellige Ältere nicht durch viele Fragen!

10. Vor dem Hagel leuchtet der Blitz, / vor dem Bescheidenen leuchtet die Gunst.

11. Wenn es Zeit ist, bleib nicht länger, / geh nach Haus und sei nicht ausgelassen;

12. dort sei lustig und überlass dich deiner Stimmung, / in Gottesfurcht, nicht in Unverstand.

13. Und für all das preise deinen Schöpfer, / der dich mit seinen Gaben erfreut hat.

14. Wer Gott sucht, nimmt Belehrung an, / wer sich ihm zuwendet, erhält Antwort.

15. Wer im Gesetz forscht, entdeckt seinen Wert, / wer aber heuchelt, verfängt sich darin.

16. Wer den Herrn fürchtet, weiß, was recht ist, / aus dem Dunkel lässt er sicheren Rat aufleuchten.

17. Der Ruchlose lehnt Zurechtweisung ab, / er verdreht das Gesetz, wie er es braucht.

18. Der Weise verbirgt die Einsicht nicht, / der Überhebliche und der Zuchtlose lehnen Belehrung ab.

19. Tu nichts ohne Rat und Überlegung, / dann hast du dir nach der Tat nichts vorzuwerfen.

20. Geh nicht auf einem Weg voller Fallstricke, / dann werden deine Füße nicht anstoßen und straucheln.

21. Fühle dich unterwegs nie sicher vor Räubern /

22. und sei vorsichtig auf deinen Pfaden!

23. Bei all deinem Tun achte auf dich selbst; / denn wer dies tut, beachtet das Gebot.

24. Wer das Gesetz hält, achtet auf sich selbst; / wer auf den Herrn vertraut, wird nicht zuschanden.





“Meu Deus, perdoa-me. Nunca Te ofereci nada na minha vida e, agora, por este pouco que estou sofrendo, em comparação a tudo o que Tu sofreste na Cruz, eu reclamo injustamente!” São Padre Pio de Pietrelcina